Barberini - Die Surrealismus Ausstellung in Potsdam

Potsdam, 14.01.2023

Die Ausstellung “Surrealismus und Magie. Verzauberte Moderne” eröffnete am 22. Oktober 2022 im Museum Barberini in Potsdam und läuft noch bis 29. Januar 2023.

Exhibition Surrealism Museum Barberini, Photo: Leyla Dirim
Exhibition Surrealism Museum Barberini, Photo: Leyla Dirim

An diesem Wochenende ist das Museum gut besucht. Es werden rund 90 Arbeiten aus 50 internationalen Sammlungen, darunter Meisterwerke von Leonora Carrington, Giorgio de Chirico, Salvador Dali, Max Ernst und vielen mehr gezeigt. 

Einige Impressionen habe ich aus der Ausstellung im Bilderkarussell eingefügt. Die Künstler fordern den Betrachter regelrecht dazu auf, sich mit ihren Werken auseinanderzusetzen. 

Während ich meine Aufnahmen mache, höre ich beim Vorbeigehen die eine oder andere Äußerung. Auch ich habe meine Meinung zum Surrealismus, würde es jedoch ungern pauschalisieren. 

 

Äußerst spannend finde ich es, mich auf die Konstellationen und vermeintlichen Entstellungen von Gegenständen in einem Werk einzulassen. Dieses Gefühl der Entfremdung bei der Begegnung mit Dali´s Kunst beispielsweise erinnert mich an realitätsfernen, chaotisch durcheinander geträumten Nacht-Szenarien.  

Beim Aufwachen habe ich zwar selten mehr Fragezeichen im Kopf, als beim Einschlafen. Jedoch muss ich gestehen, dass ich mich manchmal frage, was ich da zusammen geträumt habe und was es bedeuten mag. 

Was ist Surrealismus?

Der Surrealismus ist eine Kunstbewegung, die in den 1920er Jahren aus dem Dadaismus hervorging und, beeinflusst von der Psychoanalyse, darauf abzielt, die widersprüchlichen Erfahrungen von Traum und Wirklichkeit als komplexe Surrealität in einem erweiterten Bewusstsein zu verkörpern.

Unbekannte oder kontrastierende Gegenstände, Themen, Landschaften und Motive verbinden sich zu einem Bildkontrast, der in seiner Konstellation das Bild verfremdet. Surrealistische Bilder lassen sich rational nicht erklären.

Eine ausgestellte Plastik der Künstlerin Leonora Carrington hat mich in besonderem Maße verzaubert und mein Interesse geweckt: eine aus polychromes Holz geschnitzte Statue, die Katzenfrau aus dem Jahr 1951. Mehrere Skulpturen hatte Carrington gemeinsam mit dem Bildhauer José Horna angefertigt.

Diese Skulptur erinnert mich an eine Statue der Fruchtbarkeitsgöttin Bastet aus Altägypten, die ebenfalls katzenköpfig dargestellt wurde. Dieses weibliche Mischwesen wird von der Künstlerin als magische Hüterin über das Naturreich verstanden. Die behutsam angefertigten filigranen Zeichnungen von Fantasiefiguren unterhalb der Brust der Skulptur, die gewählten Farben, die Art, wie die Arme und Hände gestaltet wurden, beeindrucken mich und ich beschließe, länger vor dem Werk zu verweilen. 

Wer war die Künstlerin, die in ihren jungen Jahren mit dem fast dreißig Jahre älteren Max Ernst eine Liebesbeziehung hatte und in Künstlerkreisen oft nicht als Künstlerin, sondern eher als Muse wahrgenommen wurde? 

Im Jahr 1917 wurde sie als einzige Tochter einer englisch-irischen Familie geboren und wuchs gemeinsam mit ihren drei Brüdern im Herrenhaus auf, das später in ihren Gemälden als düsteres Haus auftauchte. 

Leonora Carringtons ganze Welt der Kunst begann zu wachsen, als sie noch sehr klein war. Ihre Mutter war Keltin und erzählte ihr viele Geschichten und Mythen. Sie flog aus mindestens drei Schulen und es war mehr oder weniger ihrer Mutter zu verdanken, dass sie Kunst studieren konnte. Als Studentin traf sie Max Ernst, mit dem sie später nach Paris zog und ebenda andere Künstler, wie Picasso, Joan Miró und Salvador Dalí  kennenlernte.

Im Jahr 1939 verließ sie Frankreich, floh über Spanien in die USA und zog von dort aus rund drei Jahre später nach Mexiko, wo sie bis zu ihrem Tod mit ihrem Ehemann, dem Fotojournalisten Emérico “Chiki” Weisz und ihren zwei Söhnen lebte. 

Mehr als ein halbes Jahrhundert lebte Carrington in Mexiko. Dort war sie eine bedeutende und anerkannte Surrealistin. Sie veröffentlichte Kurzgeschichten und malte farbenprächtige, dennoch thematisch düstere Bilder. In Europa längst vergessen, und fast sieben Jahre vor ihrem Tod wieder in Erinnerung gerufen, erzielte eines ihrer Gemälde bei einer Auktion bei Christie’s einen der höchsten Preise (713.000 Dollar), der für einen noch lebenden Surrealisten gezahlt wurde. 

Sie war zeitlebens eine Rebellin und kämpfte um Anerkennung ihrer Kunst. Auf die Frage hin, ob Leonora Carrington jemals wieder daran dachte, in ihre Heimat England zurückzukehren, sagte einer ihrer Söhne in einem Interview, dass sie zwar Heimweh gehabt hätte, dennoch nie zurückkehrte, da sie eine Sesshaftigkeit als Illusion betrachtete. “Sie hat nie ganz irgendwo gepasst, nicht in England, nicht in Mexiko. Das einzige Land, in dem sie sich sehr wohl gefühlt hatte, war, wenn es eins gegeben hätte, ihre Kunst.”

Leyla Dirim, 14.01.2023

Copyright Notice to All Users

All images and materials found on this website are copyrighted to Leyla Dirim (the Artist); and many of these photographs and artworks are also under legal contracts with 3rd parties that have legal rights and authorization to use these images.

Any user, found to replicate, reproduce, reference, circulate, distribute, manipulate or otherwise use these images without the Artist’s written consent will be in breach of copyright laws as well as contract laws (for which 3rd parties may take joint action with the Artist against you).

For licensing enquiries please email: leyla@leyladirim.com 

Image Referencing

If you intend to create referenced/derivative work for any commercial use or for sale, including but not limited to: prints, competitions, 3D models, CDs, posters, websites, merchandise, etc, you are required to have a license or written permission from the Artist for the artwork. Email leyla@leyladirim.com with your usage details for licensing information.

If you intend to reference images from this website for personal use, such as practice for drawings, illustrations, and 3D artworks, a license is not required. Please email if you are uncertain.

For both personal and commercial use, clear credit must be given for any reference used and published (online and offline), stating clearly: “Photography by Leyla Dirim”, and link back to www.leyladirim.com and user page on social media.

Image Sharing

You may share images and work found on this website under the following conditions:

  • You must credit the Artist’s full name Leyla Dirim and link back to www.leyladirim.com
  • You may not use the material for commercial purposes
  • If you remix, transform, or build upon the material, you may not distribute the modified material without the Artist’s consent in written agreement
  • If you use the images for news or blog features, you may not edit/crop/manipulate the Artist’s works in any way except for image previews only

In other words, you may not use the images and materials from this website in artworks, manipulations or designs, including but not limited to: illustrations, paintings, composites, manipulations, websites, layouts, tubes, wallpapers, banners, blogs, CDs, posters, icons, etc, for any purpose whatsoever without explicit written permission from the Artist.

Thank you very much.

©2023 Leyla Dirim Photography. All rights reserved.